Relevanter Wissenschafts-Journalismus? #wiss2jour!
Veröffentlicht am 6. Dezember 2014 von Redaktion 29 KommentareWissenschaftsjournalismus ist mehr als eine nette Ergänzung. Damit das auch so wahrgenommen wird, muss er raus aus der Komfortzone. Vorschläge, wie das gelingen kann, hat ALEXANDER MÄDER.
Der Wissenschaftsjournalismus könnte ruhig etwas politischer werden, war auf der Tagung „WissensWerte“ in Magdeburg zu hören. Das ist nicht nur ein Appell, sich stärker um die vermeintlich trockene Forschungspolitik zu kümmern. Vielmehr haben einige Kollegen den Eindruck, der Wissenschaftsjournalismus sei nicht relevant genug, um bestehen zu können.
Solange es nur ums Staunen gehe – um Dinosaurier, Kometen und Nanoroboter in der Blutbahn – sei der Wissenschaftsjournalismus in der Medienwelt nicht mehr als eine nette Zugabe, so die Argumentation. Zwar durchaus erwünscht, aber im Notfall auch verzichtbar. Wenn das stimmt – und ich bin davon überzeugt –, dann ist es höchste Zeit, etwas dagegen zu unternehmen.
Der Soziologe Harald Welzer hat in seinem Eröffnungsvortrag auf der „WissensWerte“ sogar eine Pflicht für Wissenschaftsjournalisten konstruiert, Fragen zu stellen, die über die wissenschaftlichen Resultate hinausgehen. In Beiträgen über die Klimaforschung reiche es zum Beispiel nicht aus, nur die Methoden und Ergebnisse darzustellen, selbst wenn der Journalist sie kritisch hinterfragen sollte.
Wer, wenn nicht wir Wissenschaftsjournalisten?
Wissenschaftsjournalisten müssten die gesellschaftliche Relevanz der Forschung herausarbeiten – wer sonst sollte das tun, wenn nicht sie? Welzer wartet noch auf den Wissenschaftsjournalisten, der nicht nur die mageren Ergebnisse der UN-Klimagipfel zusammenfasst und als unzureichend bewertet, sondern auch recherchiert, wie es besser gehen könnte.
Und worauf warten wir? Vielleicht fehlt uns noch eine Vorstellung davon, wohin die Reise gehen soll. Das macht schon Welzers Beispiel deutlich. Fordert er etwa, dass Wissenschaftsjournalisten auch Politikwissenschaftler zur UN-Diplomatie befragen? Wäre das nicht vielmehr ein Thema für die Kollegen aus dem Politikressort? Und überhaupt: wäre nicht schon viel gewonnen, wenn Wissenschaftsjournalisten mehr hinterfragen und bewerten würden, als nur zu referieren, was die Forschung herausgefunden hat? Diese Fragen lassen sich nicht abstrakt beantworten, wir müssen Erfahrungen sammeln.
Nicht mehr warten – Beispiele twittern! #wiss2jour
Ich möchte daher dazu aufrufen, einen relevanteren Wissenschaftsjournalismus auszuprobieren und über die Erfolge und Hindernisse in der Praxis zu berichten. Die Diskussion kann sofort beginnen: in den Kommentaren unter diesem Text und auf Twitter mit dem Hashtag #wiss2jour. Dort können alle Interessierten – egal, ob Journalisten, Pressesprecher oder Wissenschaftler – ihre Vorstellungen formulieren oder auf Beispiele für das verweisen, was ihnen wichtig ist. In einem Jahr könnte diese Diskussion in eine Session auf der „WissensWerte“ münden.
Ich möchte hier aber noch andeuten, warum ich glaube, dass es um mehr geht als nur einen kritischen Umgang mit Forschungsergebnissen. Ich möchte dazu eine These aufstellen, die zwar hart klingt und die Realität überhaupt nicht widerspiegelt, die aber als Ideal zeigt, wohin die Reise gehen könnte. Die These hängt mit dem Gegenlesen zusammen, also der – meinem Eindruck nach: verbreiteten – Praxis, einen fertigen Text zur Faktenkontrolle an den Wissenschaftler oder seinen Sprecher zu schicken.
In Diskussionsrunden versichern viele Kollegen, dass sie diese Praxis als unjournalistisch ablehnen: Ein Politikredakteur lässt seine Beiträge ja auch nicht im Bundespresseamt abnehmen. Doch diese Haltung, die ich eigentlich teile, lässt einen wichtigen Punkt außen vor: Im journalistischen Alltag kommt man immer wieder in die Situation, in der man froh wäre, wenn jemand über den Text schauen könnte, weil man sich nicht gut genug auskennt und weil es in der Wissenschaft darauf ankommt, dass auch die Details stimmen.
Wir sind Experten für Publikumsrelevanz
Für dieses Problem gibt es eine einfache Lösung, die zugleich den Wissenschaftsjournalismus relevanter machen würde: Wissenschaftsjournalisten berichten nur über Dinge, die sie selbst verstehen, so dass sich die Frage des Gegenlesens erübrigt. Alles andere überlassen sie den PR-Leuten der Wissenschaft. Hinter dieser These steckt der Gedanke, dass gerade die Beiträge am ehesten verzichtbar sind, bei denen sich der Autor fachlich unsicher ist, weil er nur die komplizierten wissenschaftlichen Inhalte zu verstehen versucht und sich nicht um die Wissenschaftler und ihre Motive kümmert.
Die Aufgabe, Forschungsergebnisse verständlich darzustellen, könnte man aus meiner Sicht an die Pressestellen übertragen, die das ohnehin gut machen. Mit der These hebe ich eine Kompetenz von Wissenschaftsjournalisten hervor, die manchmal in den Hintergrund gerät: Wir sind Experten für das, was unser Publikum wichtig findet. Wenn wir ein Thema auswählen und einen Wissenschaftler stellvertretend für das Publikum interviewen, üben wir diese Kompetenz aus – und brauchen dazu keinen wissenschaftlichen Faktencheck, sondern einen Redakteurskollegen, der den Beitrag in Auftrag gibt und anschließend redigiert.
Wie gesagt: das ist alles hypothetisch. In Wirklichkeit wissen Journalisten recht wenig über ihr Publikum. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass viele Zeitungsleser eine Wissenschaftsseite zum Staunen interessant finden und es begrüßen würden, wenn die Texte fachlich gegengelesen werden. Ich bin daher nicht sicher, dass sich ein relevanter Wissenschaftsjournalismus ohne weiteres mit einem auf Allgemeinbildung ausgerichteten kombinieren lässt. Ich bin auch nicht sicher, dass Journalisten für ihre relevanten Geschichten immer gute Gesprächspartner in der Wissenschaft finden werden.
Schließlich ist zu erwarten, dass es in diesen Geschichten stärker um persönliche Einschätzungen geht und seltener um vermeintlich definitive Studienergebnisse. Aber über diesen Zweifeln steht die Überzeugung, dass ein politischerer Wissenschaftsjournalismus nötig ist und auf Interesse stoßen wird. Packen wir’s an!
Der Autor Alexander Mäder ist Wissenschaftsredakteur bei der Stuttgarter Zeitung.
Kommentare
Marcus schreibt:
10. Dezember 2014 um 08:54 Uhr
Fordert ihr eigentlich das Gleiche, Du und Manfred Ronzheimer? https://www.facebook.com/manfred.ronzheimer/posts/831544933564224?pnref=story
Gabor Paal schreibt:
10. Dezember 2014 um 08:57 Uhr
Hm. Schließt das eine das andere denn aus? Ich denke, die Erklärfunktion sollten Journalisten nicht aufgeben und Pressestellen überlassen, die letztlich ja immer nur die Forschung im eigenen Laden „kommunizieren“. Gleichzeitig kenne ich ohnehin nur wenige Wissenschaftsjournalisten, die sich auf diese Rolle beschränken. Gesundheitsjournalismus oder Umweltjournalismus war schon immer mehr (bzw. nicht dasselbe wie) purer Wissenschaftsjournalismus. (Aber ist Umweltpolitik-Journalismus überhaupt noch wissenschaftsjournalistischer als anderer Politikjournalismus).
Ich verweise ansonsten immer gerne auf unser SWR2 Forum – eine der wenigen Sendestrecken, in der wir wissenschaftsnahe Themen diskursiv angehen – das kann, muss aber nicht zwangsläufig „kontrovers“ heißen, wohl aber prallen verschiedene Perspektiven aufeinander.
http://wissenschaft-medien.com/die-wissenschaft-in-der-besten-talksendung-von-allen/
Martin Schneider schreibt:
10. Dezember 2014 um 09:56 Uhr
Nein, es schließt sich nicht aus, Gabor. Erklären ist per se nicht schon unjournalistisch. Ich mag ja die etwas blumige Journalismus-Definition von Wolf Schneider so gern, weil sie die beiden wichtigen komponenten enthält: „… durch den Dschungel der irdischen Verhältnisse eine Schneise der Information zu schlagen – und den Inhabern der Macht auf die Finger zu sehen.“ Also: Information (die mehr ist als nur Fakten und Daten) plus die kritische und bewertende Komponente. Daher stimme ich auch Alexander völlig zu in seiner rhetorischen Frage, ob nicht schon viel gewonnen wäre, wenn Wissenschaftsjournalisten mehr hinterfragen und bewerten würden, als nur zu referieren, was die Forschung herausgefunden hat. Ich möchte es sogar noch zuspitzen: wir müssen das tun, weil wir, beschränken wir uns nur aufs Referieren, mittelfristig überflüssig machen. In vielen Medien hängt uns Wissenschaftsjournalisten immer noch der Ruf des Erklärbärs an. Meine These ist, dass das der Grund ist, warum wir immer noch nicht so richtig ernst genommen werden von den Kollegen aus der Politik.
Auch wenn wir im Fernsehen längst Sendungen machen wie http://www.swr.de/odysso/gefaehrliche-tricks-der-pharmaindustrie/-/id=1046894/nid=1046894/did=14455094/14th0db/index.html, sind wir gerade beim Fernsehen immer noch zu sehr im Ghetto. Bei Euch, Gabor, seid ihr da tatsächlich schon weiter.
Florian Fisch schreibt:
11. Dezember 2014 um 10:56 Uhr
Die Faktenkontrolle würde ich nicht so eng sehen. In meiner Erfahrung verhindert das Gegenlesen relevanter Passagen dumme Fehler. In den wenigsten Fällen übernehme ich die Korrektur eins zu eins, sondern benutze sie als Zusatzinformation, um meinen Text zu verbessern. Ich verliere dadurch weder Unabhängigkeit noch Lesernähe, sondern gewinne Präzision.
Alexander Mäder schreibt:
11. Dezember 2014 um 11:14 Uhr
@Marcus Ja, die Forderungen von Manfred Ronzheimer unterschreibe ich: mehr politischer Nährwert statt nur Sciencetainment. Aber ich glaube, dass wir solche abstrakten Formulierungen mit Leben füllen müssen, und ich könnte mir vorstellen, dass wir über die Details dann durchaus kontrovers diskutieren. Ich werde jedenfalls demnächst über das Anthropozän schreiben und bin dann gespannt, ob es im Sinn von Manfred Ronzheimer ist.
Peter Spork schreibt:
11. Dezember 2014 um 12:46 Uhr
Tolle Diskussion! Danke, Herr Mäder.
Um ehrlich zu sein, habe ich schon seit geraumer Zeit die Meinung, dass auch (oder gerade!) wir Wissenschaftsjournalisten mit unseren teils sehr spezifischen und guten Kenntnissen politische Forderungen stellen sollten. Mein aktuelles Buch (Wake up! Aufbruch in eine ausgeschlafene Gesellschaft) ist aus genau diesem Grund entstanden. Es stellt auf der Basis zahlreicher wissenschaftlicher Erkenntnisse der letzten 20 Jahre acht konkrete gesellschaftspolitische Forderungen auf und schlägt am Ende jedes Kapitels eine Reihe von Gegenmaßnahmen vor (und benennt auch, wo weiterer Forschungsbedarf besteht). Ziel des Buches ist es, eine Debatte über diese Themen anzustoßen.
Es gibt zB haufenweise Hinweise, dass die Sommerzeit Unfug ist, dass Schichtarbeit auf Dauer krank macht und dass die Schule für ältere Schüler später beginnen sollte. Jede neue Studie bestätigt diese Fakten. (Das ist ähnlich wie beim Klimawandel.) Dennoch tut sich hier politisch gar nichts.
Meines Erachtens sind wir Wissenschaftsjournalisten genau in solchen Fällen gefordert, haben sogar eine Verantwortung nicht nur aufzuklären sondern auch Lösungen vorzuschlagen und Debatten anzustoßen.
Nur wer druckt dann die Artikel oder schreibt eine Buchbesprechung? Für die Wissenschaftsseiten sind die Themen zu politisch, für die Politik zu wissenschaftlich, fürs Feuilleton zu vordergründig. Hier wären auch Talkshows oder insgesamt das Fernsehen gefragt. Aber dort ist man zu feige. Nach meiner Erfahrung traut sich hier das Radio noch am meisten. Es benötigt immer eine gute Themenmischung und viele aktuelle Beiträge. Der Ressortzuschnitt, wenn überhaupt vorhanden, spielt hier eine untergeordnete Rolle. Davon könnten sich die Printmedien und das TV eine Scheibe abschneiden.
Manfred Ronzheimer schreibt:
11. Dezember 2014 um 08:43 Uhr
Wir Wissenschaftsjournalisten stehen – wie andere journalistische Sparten auch – vor der Herausforderung, unseren Berufsstand neu zu erfinden, unsere gesellschaftliche (nicht verlagswirtschaftliche und medientechnische) Funktion neu zu definieren. Vielleicht ist der herkömmliche Begriff „Wissenschaftsjournalismus“ nicht mehr ausreichend. Ich spreche jetzt häufiger von „Transformationsjournalismus“, siehe hier:
http://www.salzburg.com/nachrichten/medien/sn/artikel/wie-medien-die-umwelt-retten-koennen-130889/
Zentral ist der Wille zur Wirkung und die partizipative Einbeziehung des Leser. Wir sind die Agenten der Gesellschaft, nicht der Wissenschaft. Change agents.
T. Franke schreibt:
13. Dezember 2014 um 09:52 Uhr
Wissenschaftliche Studien werden ständig politisch verwendet. Allerdings nicht von Wissenschaftsjournalisten. Sondern von Politik-Redakteuren und Politikern. Aufgabe von Wissenschaftsjournalisten wäre es vor allem, aufzuzeigen, dass man einer wissenschaftlichen Studie nicht blind hinterherlaufen sollte, nur weil sie sich „wissenschaftlich“ nennt (und es vielleicht auch ist). Wissenschaftsjournalisten haben z.B. die Pflicht, wissenschaftliche Diskussionen, die es in Deutschland kaum gibt, auf die politische Tagesordnung zu zerren. Zum Beispiel wissenschaftiche Gegenmeinungen zur Treibhaushypothese. Allerdings zeigt sich hier eine klare Grenze: Wissenschaftsjournalisten, die das tun, finden keine Abnehmer mehr. Es ist politisch nicht gewollt. Damit besteht die Gefahr, dass Wissenschaftsjournalisten nur dort und nur insofern politisch sein können, als sie „erwünschte“ Ergebnisse vorstellen und „erwünschte“ Folgerungen ziehen. Ich brauche jedenfalls keinen Wissenschaftsjournalismus, der mir erzählen will, dass es „längst bewiesen“ sei, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht wurde und ich deshalb gefälligst Konsequenzen zu ziehen hätte.
Lars Fischer schreibt:
13. Dezember 2014 um 10:19 Uhr
Meine Vorredner haben ja nun schon einige Punkte angemerkt, grundsätzlich stimme ich mit den Grundgedanken auch überein. Einiges ist mir aber auch nach mehrmaligem Lesen nicht ganz klar.
Einerseits steht im Test oben „Wissenschaftsjournalisten berichten nur über Dinge, die sie selbst verstehen“, andererseits steht ja die Kernthese im Raum, dass wir in Zukunft noch mehr auf gesellschaftliche und politische Aspekte abheben sollen. Ich sehe da einen gewissen Widerspruch, sofern wir Sozial- und Politikwissenschaften nicht als grundsätzlich angeboren betrachten.
Und was heißt das eigentlich, nur über Dinge zu berichten, die wir auch verstehen? Muss ich darüber selbst geforscht haben? Reicht es, wenn es nominell zu meinem Studienfach gehört?
Verblüfft hat mich dann noch der drittletzte Absatz: Wenn mir Forscher was erzählen, erübrigt sich der inhaltliche Faktencheck, das wird dann nur noch redigiert und so publiziert. Ist das wirklich so gedacht, wie es da steht?
Gabor Paal schreibt:
14. Dezember 2014 um 10:46 Uhr
Die Frage, die sich Lars Fischer am Ende gestellt hat, kam mir auch. Alexander schreibt: „Die Aufgabe, Forschungsergebnisse verständlich darzustellen, könnte man aus meiner Sicht an die Pressestellen übertragen“ – aber die sind ja nun mal keine unabhängigen Berichterstatter und haben nur ein eingeschränktes Interesse daran, diese Ergebnisse möglichst objektiv einzuordnen und mit bereits bestehenden Erkenntnissen anderer Institutionen abzugleichen.
„Wir sind Experten für das, was unser Publikum wichtig findet.“ Mag sein, aber auch das würde mir nicht reichen – schließlich gibt es auch Themen, die wir wichtig finden, für die wir unser Publikum erst gewinnen müssen.
Was mir in den letzten Tagen aber auch noch einfiel: Es hängt natürlich auch alles an den Personen. Wenn wir einen politischeren Wissenschaftsjournalismus wollen – wofür ich bin – sollten wir die Voraussetzungen schaffen, dass die Wissenschaftsredaktionen sich JournalistInnen mit entsprechenden Erfahrungen in der politisch-aktuellen Berichterstattung öffnen. Mir geht es so, dass mir die Erfahrungen aus meinen mehr als zehn Jahren in einer politischen Redaktion bei der „politischen“ Umsetzung vieler wissenschaftsnaher Themen noch heute enorm helfen. Ich bin aber da aber in unserem Bereich eher die Ausnahme. Nach meiner Beobachtung ist die Regel aber eher, dass viele KollegInnen oft gleich nach dem Volontariat in die Wissenschaftsredaktionen kommen und dort bleiben – oder eben gehen. Anders als in anderen Fachredaktionen (z.B. Wirtschaft, Religion usw.) passiert es selten, dass sich z.B. mal eine zurückkehrende Korrespondentin in die Wissenschaftsredaktion verirrt. In den Zeitungen ist es nach meiner Beobachtung nicht viel anders.
Dafür gibt es sicher viele Gründe – umso wichtiger wäre es, diese zu überwinden.
Alexander Mäder schreibt:
14. Dezember 2014 um 12:57 Uhr
@Lars: Ja, etwas kulturelles Wissen würde ich schon erwarten. Aber man braucht dafür keinen Abschluss in Politikwissenschaft. Ebenso wenig würde ich fordern, dass ein Physikautor Physik studiert haben muss. Und zu Deinem zweiten Punkt: Ich wollte sagen, dass man für das Ausüben des politischen Teils des Wissenschaftsjournalismus keinen wissenschaftlichen Faktencheck braucht. Und dass sich, wenn das Politische im Vordergrund steht, das Gegenlesen durch einen Wissenschaftler erübrigt.
Alexander Mäder schreibt:
14. Dezember 2014 um 01:13 Uhr
@Gábor: Ich wollte nicht sagen, dass die Pressestellen die Forschungsergebnisse aus ihrem Haus einordnen und bewerten sollen. Es ging mir nur um das verständliche Darstellen. Ich habe den Eindruck, dass nicht wenige Journalisten darin ihre zentrale Aufgabe sehen.
josefzens schreibt:
14. Dezember 2014 um 04:59 Uhr
Ein Problem liegt wohl auch in der Arbeitsorganisation der Redaktionen, die zum einen ja in klassische Ressorts aufgeteilt sind und zum anderen auch oft nur eine Person auf eine Story/ein Thema ansetzen. Es müssten wohl mehr Rechercheteams gebildet werden, in denen die WissenschaftsredakteurInnen einen festen Platz haben (und umgekehrt sollte in den Wissenschaftsressorts daran gedacht werden, KollegInnen aus der Politik oder der Wirtschaft ins Boot zu holen). KeinEr kann alles wissen… Ist aber wahrscheinlich zu idealistisch und vor dem Hintergrund der Sparzwänge illusorisch.
Lars Fischer schreibt:
15. Dezember 2014 um 10:43 Uhr
Das Grundproblem dabei, der Wissenschaftsjournalismus politischer zu machen, ist allerdings folgender:
Läuft total toll:
http://www.spektrum.de/news/vogelbaby-tarnt-sich-als-giftige-raupe/1323309
Interessiert keine Sau:
http://www.spektrum.de/news/klimakonferenz-in-lima-schreibt-zahlungen-der-industriestaaten-fest/1323421
Der Effekt ist bei uns lange bekannt und nach Belieben reproduzierbar.
Peter Spork schreibt:
15. Dezember 2014 um 10:57 Uhr
Ich denke bei einem politischeren Wissenschaftsjournalismus zunächst nicht an mehr Bericherstattung über Wissenschaftspolitik. Dieses Feld überlasse ich gerne dem gut informierten Politikressort. Es geht m.E. darum, neue wissenschaftliche Inhalte nicht nur präzise, korrekt und möglichst auch lesbar und spannend darzustellen, sondern auch die politische Dimension der Erkenntnisse vor dem Hintergrund des anerkannten Stands der Wissenschaft herauszuarbeiten – teils durch Befragung der betroffenen und anderer Wissenschaftler, teils durch die eigene Analyse. Diese beruht im Idealfall auf der Basis vieler Berichte zum gleichen Thema, die man als erfahrener Wissenschaftsjournalist bereits geschrieben hat.
Hier liegt auch der Unterschied zur Pressestelle: Diese ist das Sprachrohr einer Institution, der Wissenschaftsjournalist schreibt nicht für den Wissenschaftler oder das Institut, sondern für den Leser!
Wenn sich niemand mehr für Artikel über den Klimawandel interessiert, dann vielleicht deshalb, weil dieses Thema zu den wenigen gehört, wo ein solcher politischer Wissenschaftsjournalismus m.E. schon seit Jahren praktiziert wird und nur noch wenig überraschendes dabei herauskommt. Hier ist tatsächlich Handeln gefagt, nicht mehr debattieren.
Marcus schreibt:
15. Dezember 2014 um 11:08 Uhr
Angelehnt an Peter Sporks Post: ich tue mich ein bisschen schwer damit zu verstehen, was das eigentlich für die Berichterstattung bedeutet, wenn WJ politischer wäre. Könntet Ihr mal Beispiele bringen, wie es bisher aussieht und dann deutlich machen, wie das aussähe, wenn es „politischer“ wäre. Ich verstehe das auch eher so, dass es nicht darum geht über Wissenschaftspolitik zu berichten, sondern die politischen/sozialen Folgen wissenschaftlicher Erkenntnisse darzustellen, oder?
Peter Spork schreibt:
15. Dezember 2014 um 11:34 Uhr
Ein Beispiel, wie ich mir das vorstelle, wäre mein Buch „Wake up!“ Das habe ich ja schon erwähnt. Ein anderes Beispiel wäre der Artikel „Schonzeit für Eulen“ in der Berliner Zeitung vom 25./26.10. Es geht um die Abschaffungder Sommerzeit: http://www.peter-spork.de/100-0-Schonzeit-fuer-Eulen.html
LG Peter
Philipp Hummel schreibt:
15. Dezember 2014 um 04:41 Uhr
Ich schalte mich jetzt auch mal ein. Für mich bedeutet der Wandel des Wissenschaftsjournalismus, den ich mir wünsche eine stärkere Ausrichtung am zweiten Teil des Wortes: Journalismus.
Wir sollten unser Feld mal mit anderen Ressorts vergleichen. Ich finde zum Beispiel einen Blick zu (gutem) Sportjournalismus interessant. Da wird nicht nur über Fußballspiele der Bundesliga oder Bergettappen bei der Tour de France berichtet, sondern es geht auch um Doping, Korruption, Jugendförderung, Rassisums auf dem und um das Spielfeld etc.
Der Sportjournalismus hat vergleichbare „Gefährdung“ wie der Wissenschaftsjournalismus, nämlich, zu einer Unterhaltungskiste zu verkommen. Er geht aber meistens geschickter damit um.
Ich habe, wie einige Vorredner auch, den Eindruck, dass viele Kollegen den Wissenschaftsjournalismus vor allem als lustigen Blinddarm der Faszination und des Staunens sehen. Den könnte man notfalls aber eben auch wegschneiden. Daran würde ich gerne etwas ändern, und dazu gilt es, sich mutig an Themen zu wagen, die sich nicht lasziv im e-mail-Eingang oder auf twitter räkeln wie ein Vogelbaby. Das braucht es auch, aber für mich ist das die Zugabe, nicht der Hauptbestandteil unseres Jobs.
In manchen Bereichen funktioniert das auch besser als in anderen. In der Klimadebatte, wenn es um Pharmathemen oder Landwirtschaft und Ernährung geht, oder bei der Pränataldiagnostik und Alzheimer gelingt das einigen Kollegen gut. Aber in anderen Bereichen ist es nicht so.
Grundsätzlich muss man sich vielleicht auch erst einmal über die Rolle des Journalismus und die sich daraus ergebenden nötigen Kernkompetenzen und Aufgaben klar werden. Ich glaube da gibt es erheblich unterschiedliche Meinungen in der Community und über sie hinaus. Ich verweise auf die unsägliche Wissenschaftkommunikations-Debatte.
Alexander Mäder schreibt:
15. Dezember 2014 um 10:20 Uhr
Schöne Beispiele, lieber Lars. Ich kann das nachvollziehen und kenne das auch aus meiner Arbeit. Die Artikel, die mir wichtig sind, werden nicht sehr oft gelesen. Ich habe keine Lösung für das Problem, aber ich hoffe immer noch, dass es sich lösen lässt.
Bei der Überschrift „Vogel tarnt sich als giftige Raupe“ ist die Leserreaktion klar: „Das will ich sehen!“ Vielleicht lesen die Leute dann noch den Text, aber sie haben den Inhalt sicher bald wieder vergessen. Das ist das Schicksal solcher Wissenshäppchen, vermute ich.
Bei der Überschrift „Klimakonferenz schreibt Zahlungen der Industriestaaten fest“ musste ich hingegen nachdenken. Was mir in den ersten Sekunden durch den Kopf schoss, ging ungefähr so: „Ach ja, die Klimakonferenz ist zu Ende. Das ist also ein Artikel über die Ergebnisse. Aber was bedeutet es, wenn die Industriestaaten zahlen müssen? Wahrscheinlich ist das positiv, denn die Industriestaaten tragen die hauptsächliche Verantwortung für den bisherigen CO2-Ausstoß. Aber haben sie nicht schon vor einem Jahr gesagt, dass sie in einen grünen Fonds einzahlen werden? Der Fonds läuft doch nicht so gut, oder?“
Gibt es einen Weg, die Klimageschichte so anzukündigen, dass die Leser unwillkürlich denken: „Das will ich wissen?“
Lars Fischer schreibt:
16. Dezember 2014 um 12:45 Uhr
@Alexander: Wenn du einen hast, gerne her damit. Aber wie du ja selbst sagst: Das Problem ist grundlegender als nur gute oder schlechte Überschriften.
Ist ja nicht so, dass wir hier über brillante neue Ideen reden, die in den letzten 15 Jahren noch niemand gehabt hat. Auch wenn das einige Kommentatoren hier wohl gerne glauben möchten.
Alexander Mäder schreibt:
17. Dezember 2014 um 08:18 Uhr
Nein, ich habe keine Antwort parat. Das ist eine ernst gemeinte Frage.
Elke Ziegler schreibt:
17. Dezember 2014 um 09:30 Uhr
Ich wollte mich etwas spät, aber trotzdem noch melden. Ich habe in letzter Zeit immer wieder versucht, wissenschaftliche Themen aus einem (gesellschafts-)politischen Blickwinkel zu thematisieren. Zwei Beispiele: „Union aus Forschungsarm und Forschungsreich“ (http://science.orf.at/stories/1746992/) und „Die verbotenen Embryonenkinder“ (http://science.orf.at/stories/1748137/). Vor allem zweiterer Beitrag ist auf großes Interesse gestoßen, vom Publikum und von anderen Medien. Letztlich wurde nicht nur, aber auch mit diesem Beitrag eine breite Debatte zur gesetzlichen Regelung der Reproduktionsmedizin in Ö losgetreten.
Meine Erfahrungen mit wissenschaftlichen Themen, die aus einem politischen Blickwinkel thematisiert werden, sind also durchaus positiv. Solche Storys zu machen, heißt aber auch, den Studienfokus, den viele Wiss.journis haben, zu verlassen und einen Abgleich zwischen Wissenschaft und gesellschaftlicher/politischer Realität zu machen. Das kann, muss aber nicht sehr rechercheintensiv sein. Entscheidend ist meiner Meinung nach ein anderer Blickwinkel, mit dem man auf Themen zugeht. Ich bin von meiner Ausbildung her Politikwissenschaftlerin, vielleicht liegen mir solche Themen deshalb mehr…
Elke Ziegler schreibt:
17. Dezember 2014 um 11:31 Uhr
Noch eine Ergänzung: Ein politischer Wissenschaftsjournalismus muss meiner Meinung nach immer auch die „Machtfrage“ stellen: Warum werden Themen dominant – in der Wissenschaft, aber auch in der Wissenschaftsförderung? Ich denke, es ist auch für das Publikum interesant zu lesen, wie viel Geld in die Erforschung von Wohlstandskrankheiten fließt und wie viel in Malaria, an der 2012 laut WHO noch immer 207 Millionen Menschen erkrankt sind. Warum gibt es noch immer kein Medikament / keine Impfung gegen Ebola? Auch das hat mit Ressourcenverteilung (auch in der WHO) zu tun. Derlei Themen gibt es noch viele, viele mehr.
Ich sage nicht, dass solche Aspekte nicht thematisiert werden. Und ich sage auch nicht, dass man bei jedem Projekt die gesellschaftliche/politische Dimension ansprechen muss. Exzellente Forschungsprojekte können und sollen in den Medien auch für sich stehen. Aber ein verstärktes Hinschauen auf politische Zusammenhänge (im eigenen Land, aber auch in internationalen Zusammenhängen) täte dem Wissenschaftsjournalismus meiner Meinung nach gut.
josefzens schreibt:
17. Dezember 2014 um 05:15 Uhr
@Marcus: ein zugegeben altes Beispiel: In allseitigem Einvernehmen wurde vor sechs Jahren etwa beschlossen, das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf aus der Leibniz-Gemeinschaft in die Helmholtz-Gemeinschaft zu überführen. http://www.leibniz-gemeinschaft.de/medien/presse/pressemitteilungen/details/article/forschungszentrum_dresden_rossendorf_soll_mitglied_der_helmholtz_gemeinschaft_werden_100000157
Für die meisten Journalisten war die Nachricht die: In Dresden-Rossendorf werden Türschilder und Visitenkarten ausgetauscht. Kurze Meldung, fertig. Dass aber der Finanzierungsschlüssel ein anderer ist und damit Sachsen Gelder in Höhe von vielleicht 20 Mio. Euro spart (pro Jahr), hat kaum jemand interessiert. Bleibt das Geld im Wissenschaftsetat? Geht es an Unis? Werden davon Schlaglöcher geflickt? Sozialhilfe bezahlt? Alles Fragen, die man hätte stellen können.
Peter Spork schreibt:
19. Dezember 2014 um 02:12 Uhr
Das Beispiel von Elke Ziegler (Die verbotenen Embryonenkinder) finde ich interessant, denn es untermauert die These, dass es um den Blickwinkel geht: Wollen wir „nur“ Wisssenschaft erklären oder wollen wir als Agenten der Leser handeln? Dieser Beitrag erhielt vermutlich deshalb so viel Aufmerksamkeit, weil er sich wirklich an die Leser richtet, deren Interessen, Neugier und Probleme behandelt und nicht nur neue Studien.
Ein ganz anderer, hier noch gar nicht behandelter Aspekt, der m.E. aber auch hierher gehört: Warum sind Wissenschaftsjournalisten so wenig in der Politikberatung gefragt? Ich war im Oktober Podiumsgast eines Leopoldina-Symposiums, auf dem es um die „Sprache der Politikberating“ ging. Ich war den ganzen Tag der einzige Journalist, der als Experte etwas sagen durfte (m.E. hätten hier viel mehr Kollegen etwas zu sagen gehabt, viele auch viel mehr als ich ;-). Sonst äußerten sich nur Wissenschaftler und Politiker. Dennoch ging es ständig darum, dass die Wissenschaftssprache für die Politikberatung oft zu kompliziert ist. Fazit: Auch für die Politiker wäre es also wichtig, wenn wir Wissenschaftsjournalisten in Zukunft politischer schreiben würden.
Alexander Mäder schreibt:
15. Januar 2015 um 05:56 Uhr
Nach der Weihnachtspause versuche ich mal die Debatte zu beleben, indem ich fünf Themen nenne, die ich gerne in Angriff nehmen würde, wenn ich Zeit hätte. Passen sie zu unserem Ziel? Und hätte jemand Lust, mitzumachen oder sie zu übernehmen?
1. Diese Woche steht in einem Nature-Kommentar, die Umsiedlung von Dörfern und Städten werde als Anpassungsstrategie an den Klimawandel bisher kaum untersucht. Was weiß man darüber, was sagt der IPCC dazu? Kommt das für Deutschland infrage? (Ebenfalls auswerten könnte man, was der IPCC zur Gefahr von Klimaflüchtlingen und Klimakriegen sagt.)
2. Aus der Terrorismus-Datenbank http://www.start.umd.edu/gtd/ ergibt sich das Bild: deutliche Zunahme der Anschläge in Südasien und in den arabischen Ländern. Warum nicht bei uns? Steven Pinker hat in seinem Buch „Gewalt“ geantwortet: Bei uns machen sich Bildung und Meinungsfreiheit bezahlt. Stimmt das – oder sehen wir hier die Früchte guter Polizeiarbeit?
3. Es werden immer häufiger Studien wegen Manipulationen zurückgezogen. Spiegelt das eine Zunahme von Fälschungen wider, die durch den zunehmenden Publikationsdruck erklärt werden könnte? Oder ist der Anstieg bloß Folge einer zunehmenden Publikationstätigkeit?
4. Waren die Warnungen vor dem Waldsterben übertrieben? Die Akademien-Stellungnahme zur Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und den Medien hält fest, dass in diesem Fall Forschungsergebnisse „als unhinterfragbar kommuniziert“ worden seien. Spiegel-Online hat das Thema Anfang des Jahres aufgegriffen, zwei einander widersprechende Experten zitiert und dann festgestellt: „Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte.“ Mich interessiert, ob man aus dem Umgang mit diesem (vergleichsweise schlichten) Umweltproblem etwas für die Debatte über den (viel komplexeren) Klimawandel lernen kann.
5. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Wissenschaftler in ihren öffentlichen Einschätzungen auch die Bedeutung ihres Fachgebiets herausstreichen. Etwa wenn Medienforscher die Bedeutung der Medien für die Gesellschaft betonen oder Politikwissenschaftler die Bedrohung durch den sich wandelnden Terrorismus, um zwei aktuelle Beispiele zu nennen. Ich kann das nicht beweisen und ich weiß auch nicht, ob das schlimm ist. Aber ich frage mich, ob man sich davor schützen könnte.
Alexander Mäder schreibt:
18. Februar 2015 um 09:36 Uhr
Gestern hat sich das Portal http://www.hochschulwatch.de mit einem Relaunch wieder ins Gespräch gebracht. Die meisten Berichte, die ich gelesen habe, gehen aber kaum über die Pressemitteilung von Transparency hinaus: http://www.transparency.de/2015-02-17_Hochschulwatch.2593.0.html Nur ein Beitrag macht den Versuch, die 1,3 Milliarden Euro einzuordnen, die Firmen jedes Jahr an Hochschulen überweisen: http://www.zeit.de/studium/hochschule/2015-02/wissenschaft-drittmittel-hochschulwatch Im Fall der Uni Stuttgart werden 15 Stiftungsprofessuren aufgezählt. Eine davon ist eine gemeinsame Berufung mit der MPG, fünf weitere sind nach Angaben der Uni schon ausgelaufen oder nie angelaufen. Die Reaktion von Hochschulwatch auf diesen Vorwurf: „Wir stützen uns bei der Recherche auf unsere Anfragen an die Hochschulen und öffentliche Quellen.“ Schade, denn dieses Thema gibt sicher mehr her.
Dr. Josef König schreibt:
18. Februar 2015 um 11:22 Uhr
Soweit ich es überprüft habe, sind deren Recherchen voll von Fehlern, und die Datei ist so gut wie unbrauchbar. So gibt es dort z.b. drei Lehrstühle in Bochum, die 2008 eingerichtet und von einem einem Konsortium von fünf Firmen und dem Land finanziert wurden (also Fünfjahresfrist abgelaufen), aber daraus macht Hochschulwatch 15 Lehrstühle! Ignoranz ohne Ende und das Kochen politischer Süppchen steht dahinter, ohne dass die Autoren bei den Drittmiteln differenzieren. Und leider werden von den meisten Medien die „Informationen“ ungeprüft wiedergegeben und auf dieser fehlerhaften Basis auch noch zum Nachteil des Hochschulsystems kommentiert. Peinlich!
Peter Spork schreibt:
20. Februar 2015 um 11:37 Uhr
Gestern der Aufmacher im Feulleton der FAZ: „Lasst sie doch noch etwas schlafen“ über wissenschaftlich begründete Forderungen, den Unterreichtsbeginn für ältere Schüler nach hinten zu verlegen. (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/familie/schulunterricht-bei-jugendlichen-soll-spaeter-beginnen-13436308.html) Ist das politischer Wissenschaftsjournalismus? Zumindest wird im Internet heftig diskutiert